Was sagt die EU?
Die EU bringt jedes Jahr einen Bericht heraus, der die Pestizidbelastung von Obst und Gemüse in Europa widerspiegelt. Der letztjährige Bericht — er beinhaltete die Untersuchungsdaten aus 2002 — löste in manchen Mitgliedsstaaten rege Debatten über Sicherheit und Qualität landwirtschaftlicher Produkte aus.
Der Hintergrund: Seit 1996 müssen alle EU-Mitgliedsstaaten an so genannten „EU-koordinierten Monitoringprogrammen“ teilnehmen. Konkret heißt das, sie müssen eine genau vorgegebene Mindestanzahl von Obst- und Gemüseproben auf ganz bestimmte Pestizide hin untersuchen. Die Pestizide werden so ausgewählt, dass alle Untersuchungslabors imstande sind, diese nachzuweisen.
Der letztjährige Bericht führte für die gefundenen Pestizide in Obst und Gemüse auch eine Risikobewertung durch. Berücksichtigt wurde die chronische Giftwirkung bei regelmäßigem Verzehr und die akute Giftwirkung nach einmaligem Verzehr.
Eine regelmäßige Überschreitung des ADI würde durch keines der 41 untersuchten Pestizide verursacht, eine chronische Giftwirkung ist daher auszuschließen, ergaben die Berechnungsmodelle der EU-Kommission. Anders die Situation bei der akuten Pestizidwirkung, die wie folgt ermittelt wurde:
Für 15 der 41 untersuchten Pestizide existiert (bereits) eine Akute Referenz-Dosis (ARfD), welche von der EU oder der WHO festgesetzt wurde. Zur Risikobewertung für die akute Wirkung wurde für jedes Pestizid das jeweils am höchsten belastete Produkt herangezogen. Das Ergebnis:
• In 11 der 15 Proben, die einer Risikobewertung unterzogen wurden, war die ARfD überschritten.
• In 3 dieser Proben war sogar trotz Einhaltung der geltenden gesetzlichen Höchstwerte die ARfD überschritten.
Die Schlussfolgerung der EU-Behörde:
„Auf Basis dieser Ergebnisse aus der Abschätzung der akuten Aufnahme kann ein Risiko für die Gesundheit nicht ausgeschlossen werden, insbesondere für empfindliche F er sonengruppen. “